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Wie du aufhörst dich mit anderen zu vergleichen

Lesedauer: 10 Minuten

Neulich stellte auf Instagram ein Follower dem amerikanischen Psychologen Todd Baratz die Frage: “Wie schaffe ich es, mich nicht mehr mit anderen zu vergleichen?” Er antwortete scherzhaft auf Englisch: “Move to Mars!” (“Wandere einfach auf den Mars aus!”) in anderen Worten: Es ist schlicht unmöglich, sich gar nicht mit anderen Menschen zu vergleichen. Wenn jemand neben dir steht und größer ist als du, wirst du nicht anders können, als die Körpergröße zu vergleichen und das Offensichtliche feststellen. Der Vergleich an sich ist ja auch nicht das Problem, sondern die Bewertung über den Unterschied. In dem Moment, indem du größer sein als besser oder schlechter bewertest, entstehen dysfunktionale Gefühle und Verhaltensweisen.

Du kennst die Gedanken vielleicht: Die Freundin ist schon verheiratet und hat Kinder und ich noch nicht, der Kollege hat in seiner Karriere bereits größere Fortschritte gemacht. Irgendjemand kann immer etwas besser, ist schneller, fitter, hat das größere Haus oder Auto, den schöneren Urlaub. Nicht der Vergleich führt zu unglücklich sein, sondern die Bewertung über den Vergleich! Dass der andere deshalb besser oder glücklicher und man selbst schlechter oder weniger wert ist.

Nichts im Außen macht dich dauerhaft glücklich

Der größte Irrtum beim Vergleichen ist, dass man glaubt, dass der andere glücklicher sei, weil er etwas Besseres oder mehr von etwas hat, als man selbst. Das stimmt allerdings nicht, sonst wären alle Superstars glücklich und erfüllt. Das sieht vielleicht oft nach außen so aus, ist aber nicht so. Es gibt genau so viele unglückliche Porschefahrer wie unglückliche Fahrradfahrer. Der Porsche macht auch nicht unglücklich, denn es gibt genauso viele glücklich Porschefahrer wie glückliche Fahrradfahrer. Es liegt daher nicht an den äußeren Umständen, ob man erfüllt und glücklich ist, sondern an der eigenen Einstellung. Dies vergessen wir immer wieder und tappen daher in die Falle, dass wir denken, wenn wir das, was der andere hat, haben, ginge es uns automatisch besser.

Social Media hat ständige Vergleiche noch einmal ganz neu befeuert. Egal, welche App du öffnest, du bist ständig damit konfrontiert, welche Freundin das schönere Outfit, mehr Erfolge bei der Arbeit, die perfekteren Kinder hat. Und wir sehen nicht nur Freunde, sondern Menschen auf der ganzen Welt. Mit deren scheinbar perfekten Leben, Erfolgen, Körpern oder Inneneinrichtungen können wir uns den lieben langen Tag vergleichen.

Warum vergleichen wir uns überhaupt?

Uns mit anderen Menschen zu vergleichen, ist an sich gar nicht negativ. Evolutionsbiologisch gesehen diente es einer Gesellschaft, der Weiterentwicklung. Hast du zum Beispiel versucht, eine Hütte zu bauen und dann bemerkt, dass eine andere Person das schneller geschafft oder eine stabilere Variante gezimmert hat als du, konntest du vergleichen: Was hat der anders gemacht? Hat er anderes Holz genutzt? Geeigneteres Werkzeug? Hat er die Arbeitsschritte in einer sinnvolleren Reihenfolge ausgeführt? Der Vergleich diente dir für die Frage: Was kann ich verändern, um zum Erfolg zu kommen? Wenn du es schaffst, dich nicht dafür zu entwerten, dass du es nicht so schnell geschafft hast wie jemand anderes, kann der Vergleich enorm zu deinem Erfolg beitragen. Denn dann kannst du einfach das nachmachen, dass die andere Person gemacht hat, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen ihn negative Gefühle mit Inspiration und Motivation.

Inwieweit ist Social Media beim Vergleichen das Problem?

Wir haben uns also schon immer mit anderen verglichen. Doch in Zeiten von Social Media sind wir im Vergleichs-Dauerstress. Ich habe es eben schon angesprochen: Egal, welche App du öffnest, du bist sofort mit wunderschönen Urlaubs-, Hochzeits- oder Babybildern konfrontiert oder Statusmeldungen über die jüngsten Erfolge deiner Mitmenschen.

Das Problem ist hier, dass du es zwar auf der einen Seite weißt, es dir häufig in dem Moment aber trotzdem nicht bewusst ist, dass du dich hier mit einer Scheinwelt vergleichst. Denn die wenigsten posten Bilder von sich, wenn sie gerade einen Misserfolg hatten oder es ihnen nicht gut geht. Du siehst also immer nur die positiven Seiten von allem, ob es das Studium, den Job, die Beziehung oder das Aussehen betrifft. Momente des Glücks, voller Selbstbewusstsein. Vergleiche auf Social Media bedeuten immer, dass die Messlatte sehr hoch hängt, denn mit der Realität hat das dort gezeigte Bild nicht viel zu tun.

Du gerätst unter Stress, denkst, du musst immer mehr Leistung erbringen, um noch mithalten zu können. Du hast das Gefühl, in deinem Leben nicht voranzukommen, dein Selbstbewusstsein leidet. Hinzu kommt, dass du dir des Vergleichens oft noch nicht einmal bewusst bist, wenn du dir diese perfekte Bilderflut ansiehst. Für mich ist Vergleichen wie ein unsichtbares Virus – es schleicht sich in unsere Gefühle und Gedanken, sorgt für Unzufriedenheit bis hin zu Depressionen.

Welche verschiedenen Arten gibt es, sich mit Anderen zu vergleichen?

Vergleichen können wir uns auf sehr unterschiedliche Weise. Vielleicht ist es dir selbst schon einmal aufgefallen, dass du dich in verschiedene Richtungen vergleichen kannst. Stell dir vor, du musst bei der Arbeit eine Präsentation halten und hast ein mulmiges Gefühl dabei. Du kannst entweder an deine Kollegin denken, die perfekt präsentieren kann, das wird dein Selbstbewusstsein wahrscheinlich eher runterziehen und dich noch mehr verunsichern, was deine eigenen Leistungen angeht, oder du richtest deinen Fokus auf die andere Kollegin, die ihre Präsentation neulich auf den letzten Drücker fertig gemacht hat und wirklich schlecht vorbereitet war. Dann wirst du gleich positivere Gedanken haben; dieser Vergleich hat dich eher bestärkt, weil du denkst: “Das kann ich auf jeden Fall besser”.

Aufwärtsvergleich: Nach oben vergleichen

Das erste Beispiel nennt man Aufwärtsvergleich. Du suchst dir Menschen, die bereits das haben oder können, das du dir auch wünschst und stellst mit ihnen einen Vergleich an. Das kann die Funktion haben, dich anzuspornen. Vielleicht gehst du gerne joggen und es gibt eine Person in deinem Umfeld, die die 10 Kilometer schon locker in einer bestimmten Zeit schafft? Dann kannst du sie fragen, was sie genau gemacht hat, um zum Erfolg zu kommen. Vielleicht hat sie einen bestimmten Trainingsplan verfolgt, vielleicht hat sie mit anderen gemeinsam trainiert. Indem du das Verhalten dieser Person in bestimmten Bereichen imitierst, wirst du deinem Ziel näher kommen. Oder wie bei der Kollegin, die schon besser im Präsentieren ist als du. Du kannst dir bei ihr bestimmte Techniken abschauen, sie fragen, wie sie ihre Präsentationen aufbaut, ob sie vorher übt oder einen Kurs gemacht hat, den sie empfehlen kann.

Allerdings kann ein Aufwärtsvergleich auch Unzufriedenheit auslösen und dein Selbstbewusstsein dämpfen. Wenn du auf Social Media ständig andere Menschen siehst, die scheinbar alles haben, was du dir wünschst, führt das zu Frust.

Abwärtsvergleich: Nach unten vergleichen

Den Vergleich nach unten nennt man entsprechend Abwärtsvergleich. In unserem Beispiel mit der Präsentation stärkt es dein Selbstbewusstsein, dass andere auch nicht perfekt sind. Auf diese Weise grenzt du dich ab und machst dir deine Leistungen oder das, was du hast, bewusst. Auf diese Weise sorgt der Abwärtsvergleich dafür, dass du dich besser fühlst. Statistisch gesehen, sind Vergleiche nach oben jedoch viel häufiger als die nach unten. Außerdem ist der Abwärtsvergleich auch nicht die Lösung, sondern nur auf der anderen Seite vom Pferd gefallen. Ein künstliches besser fühlen und ist dauerhaft auch dysfunktional. Denn es kann auch dazu führen, dass du dich über andere stellst und dadurch Distanz erzeugst, welche zu Einsamkeit führt.

Wann ist das Vergleichen mit anderen schlecht für uns?

Wir haben schon gesehen, dass Vergleiche mit anderen Personen an sich gar nicht negativ sein müssen. Wenn wir es als Motor nutzen, kann es uns helfen, uns in unserem Leben weiterzuentwickeln, etwas Neues zu lernen, sogar Selbstbewusstsein zu gewinnen. Erst wenn wir auf den Vergleich noch eine negative Bewertung über uns selbst oder unser Leben legen, wird der Vergleich dysfunktional.

Wie hört man auf, sich mit anderen zu vergleichen?

Gar nicht! Abstellen können wir das Vergleichen nicht, denn wir haben gesehen, da es im menschlichen sein eingebaut ist. Wie gesagt, ist aber auch nicht der Vergleich das Problem, sondern die negative Bewertung über uns selbst und die Hoffnung, dass wenn wir das haben, was der andere hat, glücklich sind. Diese zwei Dinge kannst du abstellen.

Hier meine wichtigsten Tipps, wie du das Vergleichen für dich nutzen kannst:

Fünf Schritte, die dir dabei helfen, den Vergleich für dich zu nutzen

Schritt 1: Zustimmen! Vergleichen gehört zum Menschsein dazu.

Es ist eine Tatsache: Als Mensch wirst du dich immer vergleichen. Wir können das nicht abschalten. Ob es das Aussehen ist, die Karriere, bestimmte Ziele, ein Haus oder ein Urlaub – jemand wird immer etwas haben, was du dir auch wünschst.

Deswegen lautet der erste Schlüssel: Stimme zu, dass du dich immer vergleichen wirst. Tust du das nicht, musst du dagegen ankämpfen. Das wird dir auf die Dauer nicht gelingen und dich viel Kraft kosten. Du kannst dich zwar von allen sozialen Medien abmelden, aber du wirst immer in Situationen geraten, in denen doch die Nachbarin das schönere Outfit hat als du. Oder eine andere Person ist im Beruf erfolgreicher. Eben weil Vergleichen einen Sinn für uns als Menschen hat, kommen wir da auf die Dauer nicht raus.

Da aber nicht der Vergleich das Problem ist, sondern die Schlussfolgerung, die du aus dem Vergleich ziehst, konzentriere dich lieber darauf die negativen Schlussfolgerungen im Kern aufzulösen, so dass sie gar nicht mehr entstehen und der Vergleich mit anderen zur Inspiration und Motivation führt.

Schritt 2: Sein und Haben trennen! Du bist nicht deine Ergebnisse.

Genauso wie wir oft denken, dass wir erst glücklich sein können, wenn wir das ersehnte Haus haben, hängen wir auch unseren Selbstwert häufig an bestimmte Dinge oder Ergebnisse. Vielleicht kennst du Gedanken wie: Wenn ich einen Partner habe, bin ich wertvoll oder wenn ich den Karriereschritt gemacht habe, fühle ich mich wertvoll und anerkannt. Denn dann habe ich im Vergleich zu anderen Menschen bessere Ergebnisse. Du kannst den Druck rausnehmen, wenn du dir klarmachst, dass deine Ergebnisse rein gar nichts über dich als Menschen aussagen.

Ich zeige das immer gerne am Beispiel von Kindern. Die haben noch gar keinen sozialen Status und dennoch würden wir nie sagen, dass sie wertlos sind. Doch irgendwann in deinem Leben fängst du an, deinen Wert an deine Ergebnisse zu hängen. Warum machen wir Menschen das?

Viele nutzen diesen Gedanken, um sich anzutreiben. Wenn das bei dir der Fall ist, kannst du dir klarmachen, dass Produktivität etwas vollkommen Natürliches ist. Wir brauchen keinen Motor, um produktiv zu sein. Auch hier kannst du dir wieder Kinder vor Augen führen. Sie denken nie: “Wie, schon wieder rutschen?” Kinder rutschen auch zum zehnten Mal voller Begeisterung.

Schritt 3: Anerkennen! Vergleiche dich mit dir selbst.

Anstatt dich mit anderen zu vergleichen, vergleiche dich lieber mit dir selbst. Vergleiche dich mit der Person, die du noch vor ein paar Wochen, Monaten oder Jahren warst. Was hast du gelernt? Worin hast du dich weiterentwickelt? Welche herausfordernden Dinge hast du gemeistert, von denen du vielleicht vorher gedacht hast, dass du sie nicht schaffst? Welche Ergebnisse hast du erschaffen? Wem hast du geholfen? Welche Verletzungen hast du geheilt? Welche Risiken bist du eingegangen? Was hast du gelernt?

Wir vergessen oft, was wir alles schon geistert haben. Erinnere dich daran und vergleiche dich lieber mit einer älteren Version von dir selbst, als mit jemand anderes. Jeder hat mir andere Startvoraussetzungen.

Schritt 4: Erfüllung! Sei erfüllt in deinem Leben.

Wir haben in Schritt 1 gesehen, dass wir die Selbstentwertung häufig nutzen, damit wir für das, was wir eigentlich wollen, nicht losgehen müssen. Um das zu umgehen, mache dir ganz klar, was du haben willst in deinem Leben. Für welches Ergebnis, Ziel, Projekt kannst du dir lange Selbstentwertung nicht leisten? Welches Ziel ist Ausdruck deiner Erfüllung?

Erschaffe dir vor allem nicht nur materiell dein Traumleben, sondern innerlich! Lege den Fokus nicht nur auf die Dinge, die du in deinem Leben haben willst, sondern auf die Qualität, die du beim Verwirklichen deiner Träume haben willst. Leben den Fokus auf Erfüllung mindestens genauso stark wie den auf Erfolg.

Wenn du den identifiziert hast, kannst du fragen: Wer hat das schon? Wie hat der das gemacht? Falls du die Gelegenheit dazu hast, kannst du ihn oder sie auch direkt fragen. Und dann bleibst du so lange dran, bis du dein Traumziel erreicht hast.

Schritt 5: Gönnen! Gönne anderen, was du dir selbst wünschst.

Wenn wir uns vergleichen, sind wir häufig mit Gefühlen wie Neid konfrontiert. Das ist erst einmal nicht schlimm, denn Neid bedeutet zunächst nur, dass der andere etwas hat, das du dir auch wünschst. Doch vielleicht hast du auch schon festgestellt, dass du deinen Neid nicht nur als Hinweis darauf nutzt, was du auch gerne hättest, sondern anfängst, es dem anderen zu missgönnen. Dann ist der nächste Schritt, in die Großzügigkeit zu gehen und ihm das zu gönnen.

Du kannst auch bewusst anfangen, anderen bestimmte Dinge zu wünschen. So kannst du dein Bewusstsein ganz gezielt trainieren. Denn was du anderen gönnst, das ermöglichst du auch für dich selbst. Dann richtest du deine Aufmerksamkeit nicht mehr auf den Mangel, sondern kommst auch für dich leichter in den Modus des Erschaffens aus Schritt 4.

Morgenroutine-Übung

Ich teile eine Übung mit dir, die dir helfen wird, in den Modus von Gönnen und Erschaffen zu kommen.

Setze zur Vorbereitung am besten einen Zeitraum fest, wie lange du diese Übung machen willst, zum Beispiel zwei oder vier Wochen. Lege dir abends Stift und Papier neben deinem Bett bereit, damit du die Übung morgens nicht vergisst.

  1. Notiere einen Vergleich mit dir selbst. Eine Sache, die du gemeinter hast, wo du dich selbst verbessert oder weiterentwickelt hast. Es können auch sogenannte kleine Dinge sein, wie: “Ich habe mich gestern nicht entwertet, als ich einen Fehler gemacht habe.” oder “ich habe es geschafft mich nicht von dem Verhalten meiner Schwester triggern lassen.”
  2. Setze eine Absicht für deinen Tag. Was willst du heute als Ausdruck von Erfüllung erschaffen? Das kann etwas Allgemeines wie Liebe oder Frieden sein, du kannst dir aber auch ein ganz konkretes Ziel setzen, wie eine Freundin anrufen oder zwei neue Kunden akquirieren, wenn du selbstständig bist.
  3. Schreibe drei Dinge auf, die du jemand anderem wünschst. Das können Menschen in deinem Freundeskreis sein. Besonders effektiv ist die Übung, wenn du Menschen wählst, die etwas haben, das du ihnen neidest oder missgönnst. Dann kannst du diese Gefühle nach und nach wandeln.

Fazit: Sich mit Anderen vergleichen

Du wirst dich nie, nicht vergleichen können. Aber du kannst aus dem Feind des Glücks, den Helfer zum Glück machen, indem die Vergleiche nutzen, um hinderliche Glaubenssätze aufzulösen und dir das Leben und die Lebensqualität zu erschaffen, die du dir wünschst.

Hier kannst du dir mein Webinar zu dem Thema anschauen:
https://youtu.be/5d84WE8cggc

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